Aussage
Testosteron ist ein Sexualhormon. Beim Mann wird es v.a. im Hoden, bei der Frau v.a. in Nebennieren und Eierstöcken gebildet. Genau wie auch der Mann Östrogene besitzt, ist auch eine kleine Menge an Testosteron in weiblichen Organismen normal. Gesteuert wird die Produktion über das luteinisierende Hormon (LH) aus der Hirnanhangsdrüse. Das Vorläufermolekül ist Cholesterin.
Alle Embryonen, sowohl männlich als auch weiblich, sind in den Gonadenanlagen zunächst identisch. Der Mann besitzt in fast allen seiner Körperzellen allerdings statt zwei X- ein X- und ein Y-Chromosom. Auf dem Y-Chromosom ist ein Protein verschlüsselt, welches Frauen nicht aufweisen, und was die Gonaden sich nun als Hoden und Penis statt Eierstöcke und Klitoris entwickeln lässt. In den Leydig-Zellen des Hodens wiederum wird nun zusätzlich Testosteron produziert, weshalb im Blut des Manns eine deutlich höhere Konzentration nachzuweisen ist.
Testosteron stimuliert im Hoden die Spermienbildung. Weiterhin fördert es die Behaarung und das Wachstum, wirkt muskel- und knochenaufbauend, stimuliert die Bildung von roten Blutkörperchen, reguliert die Libido und führt zu dominanten und teils aggressiven Verhaltensweisen.
Erhöhte Werte
Erhöhte Werte nennt man Hypergonadismus. Ursachen können u.a. sein:
Männer:
- Hodentumor
- Rezeptordefekte: Genetische Erkrankung mit Defekt des Testosteron-Rezeptors (testikuläre Feminisierung)
Frauen:
- Tumore des Eierstocks
- Genetische Erkrankungen: Adrenogenitales Syndrom
- PCOS: Syndrom der polycystischen Ovarien
Beide:
- Nebennierentumor
- Anabolika-Einnahme
Erniedrigte Werte
Erniedrigte Werte nennt man Hypogonadismus und können u.a. folgende Ursachen haben:
Männer:
- Schäden der Gonaden: Entzündung, Unterentwicklung oder Tumor der Hoden
- Klinefelter-Syndrom
Frauen:
- Menopause
- Antikonzeptiva: Östrogenhaltige Präparate
- Turner-Syndrom
Beide:
- Kinder vor der Pubertät
- Leberzirrhose
- Drogenmissbrauch
- Anorexie
- Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison)
- Tumor der Hirnanhangsdrüse
- Starke Unterernährung
Referenzbereich
Die Werte sind stark alters- und geschlechtsabhängig.
- Männer: 8.7 – 31.3 nmol/l oder 2.51 – 9.13 ug/ml
- Frauen: 0.4 – 3.4 nmol/l oder 0.1 – 0.9 ug/ml