Aussage
Natrium ist ein Elektrolyt des Körpers, das im Blut konzentriert ist und mit dem Wasserhaushalt des Körpers eng in Zusammenhang steht. Es ist neben Proteinen dafür verantwortlich, dass die Flüssigkeit im Blut (Plasma) in den Gefäßen bleibt und nicht in das Gewebe diffundiert. Die Niere reguliert die Natriumausscheidung, aber auch Leber- und Herzkrankheiten beeinflussen den Wasserhaushalt und damit den Natriumspiegel.
Hohes Natrium zieht Wasser aus den Zellen und niedriges Natrium führt zu Zellschwellung. Beides kann die Zellfunktion stark beeinträchtigen. Aufgrund der komplexen Regulation des Natriumhaushalts sind mögliche Krankheitsursachen vielfältig. Zur genaueren Unterscheidung wird meist noch die Osmolarität des Bluts und des Urins geprüft. In 10-20% der Fälle sind erhöhte Werte nicht krankheitsassoziiert.
Erhöhte Werte
Bei erhöhten Natriumwerten spricht man von Hypernatriämie. Diese kann u.a. folgende Ursachen haben:
- verringerte Flüssigkeitszufuhr: Dursten
- erhöhte Flüssigkeitsverluste: Erhöhte Wasserverluste über die Haut (Schwitzen, Verbrennungen), den Magen/Darm (Erbrechen, Durchfall), die Nieren oder die Lunge.
Erniedrigte Werte
Bei erniedrigten Natriumwerten spricht man von Hyponatriämie. U.a. folgende Ursachen sind möglich:
- Niereninsuffizienz: Niereninsuffizienz mit Funktionsverlust Urin zu produzieren und Natrium zu regulieren. Nephrotisches Syndrom.
- Herzinsuffizienz: Herzinsuffizienz. Dehnung der Herzvorhöfe setzt das Hormon ADH frei, was natrium-regulierend wirkt.
- Leberzirrhose (Vernarbung der Leber)
- Medikamente: Wassertabletten mit erhöhter Natrium-Ausscheidung im Urin.
- Schilddrüsenunterfunktion
- Gehirn: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH): Krankhaft erhöhte Freisetzung des Hormons ADH aus der Hirnanhangsdrüse (Hypohphyse), was die Urinproduktion drosselt, das Flüssigkeitsvolumen des Bluts erhöht und somit Natrium verdünnt.
Referenzbereich
- 135 – 145 mmol/l