Bedeutung
Bilirubin ist der gelbe Blutfarbstoff. Es ist zunächst wasserunlöslich und wird an Bluteiweiße gekoppelt zur Leber transportiert, wo es durch einen Stoffwechselprozess wasserlöslich gemacht wird. Die wasserlösliche Form wird wegen seiner sofortigen Reaktionsbereitschaft als direktes Bilirubin (konjugiertes Bilirubin) bezeichnet, die wasserunlösliche Form als indirektes Bilirubin. Direktes Bilirubin wird von der Leber in die Galle ausgeschieden und gelangt damit zur Ausscheidung in den Darm.
Hat direktes Bilirubin eine erhöhte Konzentration im Blut, so liegt eine Abflussstörung des Bilirubin (Cholestase) nach Verstoffwechselung in der Leber vor. Alle Strukturen, die am Gallefluss aus der Leber in den Darm beteiligt sind, können Ursache sein. Hohe Konzentrationen führen zur Gelbsucht (Ikterus). Weitere Cholestase-Parameter sind Gamma-GT und Alkalische Phosphatase.
direktes Bilirubin erhöht
Bei einer Vielzahl von Krankheiten kann direktes Bilirubin erhöht sein, u.a. folgende:
- Leber
- Bauchspeicheldrüse: Tumor oder andere Raumforderungen des Pankreaskopfs, durch den der Gallengang läuft.
- Gallenwege: Gallengangssteine (Choledocholithiasis), Tumore (Klatskin-Tumor), Entzündungen mit Wandverdickungen und Verengungen (PSC), Würmer (Ascaris-Infektion)
- Angeborende Störungen: Vielzahl von Stoffwechselstörungen in der Leber, die nicht immer Krankheitswert haben, wie z.B. Dubin-Johnson-Syndrom.
- Medikamente
direktes Bilirubin erniedrigt
Erniedrigte Werte haben keine medizinische Relevanz.
Referenzbereich
- Bis 0.3 mg/dl oder bis 5.13 µmol/l