Blutdruck

Aussage

Für das Gewebe lebenswichtiger Sauerstoff sowie eine Vielzahl von Stoffwechselprodukten wie u.a. Zucker, Fette und Aminosäuren werden über das Blut transportiert. Als Blutdruck bezeichnet man den physikalischen Druck im Inneren dieses Gefäßsystems. Er ist entscheidend für die Versorgung aller Zellen des menschlichen Körpers inkl. Gehirn. Je nach Situation fällt er im Schlaf etwas ab und steigt an bei Belastung. Ein ständig erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäße, begünstigt so die Entstehung von Blutgerinnseln und ist daher ein Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Der systolische Blutdruck ist der (obere) Messwert und spiegelt den maximalen Druck dar, den das Herz während der Kontraktion erzeugt. Im Gegensatz dazu zeigt der diastolische Blutdruck (der untere Wert) an, welcher Druck in den Arterien herrscht, wenn das Herz sich gerade entspannt.

Bei Bluthochdruck sind meist beide Werte oder nur der systolische Wert erhöht. Seltener ist der isoliert diastolische Hochdruck, der getrennt zu beurteilen ist.

Was man selbst tun kann

  • Sport
  • Abnahme des Körpergewichts
  • Ballaststoffreiche und fettarme Ernährung mit wenig Speisesalz

Erhöhte Werte

Erhöhte Blutdruckwerte werden Hypertonie genannt. Mögliche Ursachen sind u.a.:

  • Belastung, Stress: Die erhöhten Werte können normal aber auch krankhaft sein. Ob sie krankhaft sind, kann mit Hilfe eines Belastungstests (z. B. durch Fahrradergometrie) bestimmt werden.
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Morbus Conn (primärer Hyperaldosteronismus) durch einen Tumor der Nebenniere mit erhöhter Produktion des Hormons Aldosteron
  • Phäochromozytom durch einen Tumor der Nebenniere mit erhöhter Produktion von Adrenalin
  • Nierenerkrankungen mit vermehrter Bildung von Renin
  • Diabetes mellitus mit Schädigung der kleinen und kleinsten Blutgefäße bei Gefäßwandschaden.

Erhöhte diastolische Werte weisen auf einen erhöhten Gefäßwiderstand in der Peripherie des Blutgefäßsystems hin. Sie sind verdächtig auf das Vorliegen einer

  • Mikroangiopathie (Schädigung kleinster Blutgefäße)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Nierenschädigung

Erniedrigte Werte

Erniedrigte Blutdruckwerte werden Hypotonie genannt. Viele Menschen haben einen niedrigen Blutdruck ohne Krankheitswert. Mögliche krankhafte Ursachen sind u.a.:

  • Blut-Volumenmangel bei Blutungen oder Austrocknung, z.B. durch starke Urinausscheidung, mangelnde Flüssigkeitsaufnahme, Durchfall
  • Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) meist durch einen Herzmuskelschaden verursacht.
  • Vegetative Reaktion Weitstellung der Gefäße als Reaktion des unbewussten Nervensystems auf psychologisch wirksame Reize.
  • Allergischer Schock
  • Blutvergiftung (Sepsis)

Meist liegt der diastolische Wert höher als die Hälfte des systolischen Werts. Ist er deutlich tiefer, so ist vor allem an zwei Ursachen zu denken:

  • Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose). Hier kommt es zu einer vorwiegend systolischen Blutdruckerhöhung, während der diastolische Wert etwa im normalen Bereich bleibt.
  • Undichtigkeit der Aortenklappe (Aorteninsuffizienz). Dies ist die Klappe, die verhindert, dass Blut aus der großen Körperschlagader (Aorta) während der Diastole (Phase der neuerlichen Ausdehnung und Füllung der Herzkammern nach einer Kontraktion) in die linke Hauptkammer zurückfließt.

Referenzbereich

Der Blutdruck ist stark alterstabhängig. Folgend ist die Einteilung nach WHO für Männer und Frauen in der Einheit mmHg dargestellt.

Systolisch:

  • < 129 normal
  • < 139 hoch normal
  • < 159 Hochdruck Grad 1
  • < 179 Hochdruck Grad 2
  • > 179 Hochdruck Grad 3

Diastolisch:

  • < 80 optimal
  • < 84 normal
  • < 89 hoch normal
  • < 99 Hochdruck Grad 1
  • < 109 Hochdruck Grad 2
  • > 109 Hochdruck Grad 3

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