Die Ostase ist eine knochenspezifische alkalische Phosphatase (AP), die bei einigen Knochenerkrankungen diagnostische Hinweise geben kann. Die Spezifität ist allerdings gering, d.h. bei abnormalen Werten lässt sich die Ursache nicht aus der Ostase herleiten. Da die Ostase in Zellen des Knochenaufbaus benötigt wird, dient es auch als Marker für den Knochenaufbau und kann als Screening-Parameter z.B. die Effektivität von postmenopausaler Osteoporose-Therapie genutzt werden. Bei der Interpretation des Ostase ist allerdings zu berücksichtigen, dass Knochenauf- und abbau ein dynamischer Prozess mit vielen Regelgrössen ist und ein netto Abbau des Knochens häufig sekundär mit (unzureichendem) Knochenaufbau einhergeht. Aufgrund dieser Limitationen ist die Interpretation der Ostase nur in Kombination mit anderen Laborparametern und häufig auch bildgebenden Verfahren möglich.
Erhöhte Werte
Erhöhte Werte finden sich bei einer Vielzahl von Erkrankungen, u.a. bei:
- Körperwachstum
- Morbus Paget
- Osteoporose
- Hyperparathyreoidismus
- Osteomalazie
Erniedrigte Werte
Erniedrigte Werte kommen u.a. vor bei:
- Steroide
- Hypoparathyreoidismus (fehlende Stimulation des Knochenaufbaus durch die Hirnanhangsdrüse)
Referenzbereich
Frauen:
- < 50 Jahre: 4.5 - 27 µg/l
- > 50 Jahre: 5.5 – 28 µg/l
Männer:
- 5 – 38 µg/l
Kinder: Je kleiner das Kind, desto höher die Referenzwerte (Wachstum).