Bedeutung
Bilirubin (unterteilbar in direktes- und indirektes Blirubin) ist der gelbe Blutfarbstoff. Es ist zunächst wasserunlöslich und wird an Bluteiweiße gekoppelt zur Leber transportiert, wo es durch einen Stoffwechselprozess wasserlöslich gemacht wird. Indirektes Bilirubin ist die wasserunlösliche, noch nicht von der Leber verarbeitete Form. Die im Unterschied dazu von der Leber verarbeitete Form wird Bilirubin direkt genannt, da sie wasserlöslich ist.
Liegt indirektes Bilirubin im Blut in erhöhter Konzentration vor, so liegt eine Überforderung der Leber vor, sämtliches anfallendes Bilirubin zu verstoffwechseln. Das kann bei erhöhtem Zellzerfall von roten Blutkörperchen vorkommen oder bei krankhaftem Lebergewebe. Die Leber Neugeborener ist noch nicht voll leistungsfähig, so dass es typischerweise in der ersten Lebenswoche zu einer natürlichen Gelbsucht kommt.
Indirektes Bilirubin erhöht
Ursachen für erhöhte Werte können u.a. sein:
- Blutzerfall: Erhöhter Blutzerfall kann sehr viele Ursachen haben, u.a. Störungen des Aufbaus der roten Blutzellen (Sichelzellanämie), Tumore, Immunreaktionen, Malaria, künstliche Herzklappen.
- Lebererkrankungen: Bei vielen Lebererkrankungen wird das Bilirubin nicht mehr verstoffwechselt und häuft sich im Körper an.
- Bei Neugeborenen: Typischerweise in der ersten Woche ist die Leber des Neugeborenen noch nicht komplett leistungsfähig und der Blutfarbstoff wird umgebaut, so dass sich hier Bilirubin im Körper ansammelt und die Gelbsucht des Neugeborenen (Ikterus neonatorum) auslösen kann.
Indirektes Bilirubin erniedrigt
Liegt indirektes Bilirubin erhöht vor, so hat dies medizinische Relevanz.
Referenzbereich
- Bis 0.7 mg/dl oder 11.97 µmol/l